Der Schulförderverein lud bei sonnigem Herbstwetter nachmittags am Martinstag zum Räucher-Workshop ein. Unsere Dozentin Barbara von der Praxis TRE BERTE begleitete uns an diesem herrlichen Tag zum Thema Räuchern und Kräuter sammeln für die Raunächte.
Als erstes entdeckten wir eine großgewachsene Linde, deren Blüten besonders schleimlösend bei Husten und entzündungshemmend bei Infekten wirkt. Auch spannende Geschichten zur Linde wusste Barbara zu erzählen, nämlich dass die Linde in früheren Zeiten einen wichtigen Platz in der Dorfmitte einnahm, an der man sich traf, richtete, tanzte oder heiratete.
Der Martintag ist früher ein sehr wichtiges Datum gewesen. An diesem Tag gingen Mägde und Knechte von den Höfen weg und suchten sich neue Anstellungen, da die Ernte eingefahren war und somit das Jahr abgeschlossen war. Natürlich wurde die Martinsgeschichte und dessen Bedeutung nochmals von den Kindern sehr gut nacherzählt. Wir, Erwachsenen, waren richtig erstaunt.
Dann ging es über die Sulzeiche zum Grillplatz im Schönbuchwald. Erstaunlich, dass wir noch so viele Kräuter am Wegesrand finden konnten - Brennnessel, Spitzwegerich, Rotklee und Gundermann durften wir in unsere Körbe legen. Natürlich erklärte uns Barbara immer die Wirkweise und ihre Verarbeitung. Geduldig beantwortete sie jede Frage der TeilnehmerInnen.
Ein wunderschöner Sonnenuntergang mit einer bunten Palette an Rottönen und ein klarer Blick auf die Schwäbische Alb versüßten uns die Wanderung. Am Grillplatz angekommen, durfte jede/r TeilnehmerIn aus ihren/seinen gesammelten Kräutern und den mitgebrachten Kräutern von Barbara ein Räucherbündel binden. Die Mistel, die auch magisches Kraut genannt wird, wurde vorgestellt, eine bekannte Pflanze zur Weihnachtszeit, die vielfältig auch in der Naturheilkunde verwendet wird. Währenddessen schürten die Jungs der Gruppe das Feuer, die sichtlich Spaß hatten und auch viel Arbeit, da das Feuer aufgrund der Feuchtigkeit nicht so recht brennen wollte. Als das Feuer endlich brannte, wurden verschiedene Kräuter ins Feuer geworfen, damit der Räucherduft der Pflanzen sich entfalten konnte. Besonders das Kiefernharz tat es den TeilnehmerInnen an, da es mild und wohltuend roch. Es muss nicht immer Weihrauch sein, auch aus heimischen Nadelhölzern kann man wohlriechende Harze gewinnen.
Zum Abschluss wanderten wir bei Dunkelheit mit Fackeln zurück zu unserem Ausgangspunkt - das besondere Highlight für die Kinder. Mit viel neuem Wissen im Gepäck und etwas müde, aber entspannt, beendet wir unseren Räucher-Workshop um 19.00 Uhr.
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